Es ist ein einsam in einem Tal gelegenes Gasthaus, das der schon etwas ältliche Wirt Jerome betreibt. Dorthin kommt eines Tages - wie vom Himmel gefallen - eine entzückende, junge Dame, die ein Zimmer nimmt und zu bleiben gedenkt. Jerome war das seltsame Benehmen der schönen Frau zwar aufgefallen - aber er schwieg. Kurze Zeit nach der Ankunft dieses seines ersten Gastes öffnete sich die Türe, und ein zweiter Gast fragte Jerome nach einem Quartier. Es ist ein junger, fescher und schwarzhaariger Mann - wie ein Teufel schaut er aus. Auch er benimmt sich seltsam. Beim Abendbrot, das gemeinsam eingenommen wird, gibt es ein Erkennen: die junge Dame ist ein auf die Erde gesandter Engel, der die Gestalt der verstorbenen Kurtisane Mado les Mirettes angenommen und einen Auftrag zu erfüllen hat, der junge Mann ist ein Teufel, der - in Menschengestalt – dasselbe zu vollbringen hat. Bei der Ankunft der Nichte Jeromes, Martine, und deren Mann Michel - die beiden befinden sich auf ihrer Hochzeitsreise - wird sowohl dem Engel als auch dem Teufel klar, welche Rolle sie zu spielen haben. Der Teufel soll seinen verderblichen Einfluß auf das junge Paar ausüben, um es zur Sünde zu bringen, der Engel soll dies verhindern. Und so beginnt der Kampf von Gut und Böse um die Seelen der beiden jungen Leute.
Dem Teufel gelingt es, obwohl ihm der Engel des öfteren ins Handwerk pfuscht, zwischen Michel und Dominique, der Direktrice eines großen Geschäftshauses, ein Liebesverhältnis anzubahnen. Der Engel verhindert im letzten Augenblick den Sündenfall, worüber natürlich der Teufel maßlos erbost ist: es gelingt diesem schließlich, den Engel als vermutliche Kurtisane durch die Polizei dingfest machen zu lassen. Und nun führt er einen wahrhaft „teuflischen“ Plan aus: er bereitet ein Zusammentreffen zwischen der verführerischen Dominique und Michel vor, bei dem sich letzterer in den Netzen dieser Frau verfangen soll. Gleichzeitig führt der Teufel höchstpersönlich Martine aus, um ihrer Tugend einen Fallstrick zu legen. Aber auch teuflische Pläne schlagen manchmal fehl. Der Engel ist freigekommen, erscheint in dem festlich geschmückten Heim Dominiques, verwandelt diese in einen Fisch und nimmt ihren Platz ein. Michel, erbost über das entgangene Abenteuer, verschwört sich, seine Frau Martine mit dem ersten besten Mädchen, das ihm an demselben Abend begegnen würde, zu betrügen. Der Engel erzittert. Alles scheint verloren. Jetzt kann nur mehr ein Opfer helfen. Und so meint der Engel, warum Michel denn seine Frau nicht mit ihm betrüge. Michel läßt sich das nicht zweimal sagen: es folgen furchtbare Stunden für das himmlische Geschöpf, das Gefühle wie irdische Liebe bisher natürlich nicht gekannt hatte.
Mittlerweile hat Martine auf die liebenswürdigste Weise ihren Teufel aufs Eis geführt: bei einem Wohltätigkeitsfest mußte er für den Bau einer - Kirche 15.000 Francs spenden. Fast hätte den armen Teufel der Schlag gerührt. Und so kam es, daß sowohl Michel seiner kleinen Martine treu blieb - der Engel hatte sich schließlich aus dem Tete-a-tete vor Eintritt der Katastrophe noch erretten können - als auch Engel und Teufel wieder abberufen wurden: beide hatten ein Strafverfahren zu gewährtigen. Der Engel wegen seines zwar aufopferungsvollen, aber trotzdem unziemlichen Ausfluges in die Gebiete des menschlichen Gefühlslebens, der Teufel wegen seiner ungewollten Spende, die dem Fonds zur Errichtung einer Kirche zufließen sollte.
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